Dienstag, 27. Januar 2009

Aphorismen von Georg Christoph Lichtenberg

Definition

Als Aphorismus bezeichnet man eine kurze, philosophische Erkenntnis, die einen geistreichen Gedanken übermitteln soll. Aphorismen gibt es ursprünglich schon seit der Antike; in der typisch literarisch- philosophischen Form tauchen sie jedoch erst im17. und 18. Jahrhundert auf. In Deutschland gilt Georg Christoph Lichtenberg als der "Erfinder" des Aphorismus.

Diese drei Aphorismen von Georg Christoph Lichtenberg bezüglich der Aufklärung haben uns besonders angesprochen. Daher haben wir sie mit unseren eigenen Worten interpretiert:

1.Ich kann freilich nicht sagen, ob es besser werden wird, wenn es anders wird; aber so viel kann ich sagen, es muss anders werden, wenn es gut werden soll.

>Lichtenberg ist sich der schlechten Lage vor dem Zeitalter der Aufklärung bewusst und merkt, dass sich dringend etwas ändern muss, da dies die einzige Hoffnung auf eine Besserung wäre.


2. Es ist fast unmöglich, die Fackel der Wahrheit durch ein Gedränge zu tragen,
ohne jemanden den Bart zu sengen.

>Er stellt fest, dass es unmöglich ist, den Leuten die Prinzipien der Aufklärung nahezubringen, ohne dass sie dabei auf Tatsachen stoßen, die sie vorerst nicht einsehen wollten. Die Wahrheit zu verkraften war für die Menschen nicht immer leicht, vor allem da viele an ihren falschen Illusionen festhalten wollten, die ihnen viel besser gefielen.


3. Wenn er seinen Verstand gebrauchen sollte, so war es ihm, als wenn jemand, der beständig seine rechte Hand gebraucht hat, etwas mit der linken tun soll.

>In der Zeit vor der Aufklärung war man es nicht gewohnt, selbstständig, also ohne Anleitung und Bevormundung, zu denken und zu handeln. Es war daher ein großer Schritt für die Bevölkerung, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen, wenn gleich sie es auch als äußerst ungewohnt empfanden.
Die Angst vor dem Unbekannten war eine große Hürde, die die Aufklärung zu bewältigen hatte, doch dieses neue Denken weckte auch die Neugierde der Menschen und sie begannen sich von ihrer Faulheit und Bequemlichkeit abzuwenden.

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