Dienstag, 27. Januar 2009

Die Verfasser der Fabel "Der Tanzbär"





Die Fabel

Definition
Die Fabel bezeichnet eine in Vers oder Prosa verfasste kurze Erzählung mit belehrender Absicht, in der meist Tiere einen personifizierten Charakter besitzen und wie Menschen handeln. Der pointehafte Schluss endet mit einer allgemeingültigen Moral oder einem moralischen Lehrsatz, die der Fabel aber auch vorangestellt sein kann.

Geschichte
Fabeln zählen zum volkstümlichen Erzählgut, wurden aber bereits Mitte des 3. Jahrtausends v. Chr. verschriftet und als humorvolle Lehrtexte in den Schulen verwendet. In der Antike wird die Fabel nicht als literarische Gattung angesehen, sie gehört eher zu den niedrigeren Schichten und wird als rhetorisches Element verwendet.

Die Fabel im Zeitalter der Aufklärung
Zur Zeit der Aufklärung wurde die Fabel zu einer der beliebtesten Textsorten, da sie die Ideen der Aufklärung (v.a. die Kritik an der Gesellschaft) veranschaulichte und die Wahrheit enthüllte. In der Fabel wurde das menschliche Handeln und Denken, sowie Andeutungen gesellschaftlicher und sozialer Probleme, auf die Natur übertragen. Veranschaulicht wurde dies durch eine erzieherische und belehrende Erzählweise.
Gotthold Ephraim Lessing bildete den Abschluss der klassischen deutschen Fabeltradition. Er nutzte die Fabel im Sinne der Aufklärung, wobei er durch geringfügige Änderungen des Inhalts zu neuen Nutzanwendungen gelangte.

"Wenn wir einen allgemeinen moralischen Satz auf einen besonderen Fall zurückführen, diesem besonderen Falle die Wirklichkeit erteilen und eine Geschichte daraus dichten, in welcher man den allgemeinen Satz anschauend erkennet, so heißt diese Erdichtung Fabel."
(Gotthold Ephraim Lessing)

Über den Umgang mit sich selbst


Adolph Freiherr Knigge

Freiherr Adolph Knigge wurde 1752 bei Hannover geboren. Trotz des adeligen Standes war seine Familie verarmt und so erbte er einen Schuldenberg nach dem Tod seiner Eltern. Nach seinem Privatunterricht in Hannover studierte er von 1769-72 Jura in Göttingen. Obwohl Knigge auch schon vorher als Schriftsteller tätig war, erlangte er durch seine Schrift "Über den Umgang mit sich selbst"
(1788) seine verdiente Anerkennung. Heute wird dieses Werk fälschlicherweise häufig als Benimmbuch missverstanden. Eigentlich beabsichtige Knigge damit eine Aufklärungsschrift für Höflichkeit sowohl im Umgang mit anderen, als auch mit sich selbst.

Knigges Thesen aus seinem Werk "Über den Umgang mit sich selbst"





>Aus Angst vor der Wahrheit über sich selbst hört man lieber falsche Aussagen von anderen.

Auch in der heutigen Zeit macht sich das noch durch nicht ehrlich gemeinte Schmeicheleien und Komplimente bemerkbar. Schließlich hört man ja lieber, dass einem dass neue Oberteil gut steht, als dass man mit dem bitteren Urteil der Wahrheit konfrontiert wird.


>Man sollte unter dem Zusammensein mit anderen Menschen sich selbst nicht vergessen und vernachlässigen.

Auch heute lenkt man sich lieber einmal mit anderen Menschen ab und versucht seine inneren Konflikte mit sich selbst zu vergessen, anstatt in Ruhe in sich zu
gehen und nachzudenken. Wenn man den Umgang mit sich selbst meidet, kann es oft dazu kommen, dass man sich fremd wird und nicht einmal mehr selbst die Wahrheit erkennt.

>Bleib dir selbst treu, auch wenn du dich in einer schwierigen Lebenslage befindest- manchmal ist man selbst der Einzige, auf den man sich verlassen kann, wenn andere sich von einem abwenden.

Bei Problemen sollte man erst selbst darüber nachdenken und sich mit ihnen auseinandersetzen, bevor man in Kontakt mit anderen tritt um die Konflikte mit ihnen zu besprechen oder sich ganz und gar abzulenken.


>Man muss ehrlich und gerecht mit sich selbst umgehen, um nicht die tatsächliche Wahrheit und Meinung über sich selbst aus den Augen zu verlieren.

Auch in der heutigen Zeit ist es wichtig, sich selbst auch einmal kritisch zu sehen, um seine Fehler zu erkennen und sie zu verbessern. Andere mögen nicht immer ehrlich mit dir umgehen, aber das wichtigste ist, dass du selbst ehrlich zu dir bist.


Aphorismen von Georg Christoph Lichtenberg

Definition

Als Aphorismus bezeichnet man eine kurze, philosophische Erkenntnis, die einen geistreichen Gedanken übermitteln soll. Aphorismen gibt es ursprünglich schon seit der Antike; in der typisch literarisch- philosophischen Form tauchen sie jedoch erst im17. und 18. Jahrhundert auf. In Deutschland gilt Georg Christoph Lichtenberg als der "Erfinder" des Aphorismus.

Diese drei Aphorismen von Georg Christoph Lichtenberg bezüglich der Aufklärung haben uns besonders angesprochen. Daher haben wir sie mit unseren eigenen Worten interpretiert:

1.Ich kann freilich nicht sagen, ob es besser werden wird, wenn es anders wird; aber so viel kann ich sagen, es muss anders werden, wenn es gut werden soll.

>Lichtenberg ist sich der schlechten Lage vor dem Zeitalter der Aufklärung bewusst und merkt, dass sich dringend etwas ändern muss, da dies die einzige Hoffnung auf eine Besserung wäre.


2. Es ist fast unmöglich, die Fackel der Wahrheit durch ein Gedränge zu tragen,
ohne jemanden den Bart zu sengen.

>Er stellt fest, dass es unmöglich ist, den Leuten die Prinzipien der Aufklärung nahezubringen, ohne dass sie dabei auf Tatsachen stoßen, die sie vorerst nicht einsehen wollten. Die Wahrheit zu verkraften war für die Menschen nicht immer leicht, vor allem da viele an ihren falschen Illusionen festhalten wollten, die ihnen viel besser gefielen.


3. Wenn er seinen Verstand gebrauchen sollte, so war es ihm, als wenn jemand, der beständig seine rechte Hand gebraucht hat, etwas mit der linken tun soll.

>In der Zeit vor der Aufklärung war man es nicht gewohnt, selbstständig, also ohne Anleitung und Bevormundung, zu denken und zu handeln. Es war daher ein großer Schritt für die Bevölkerung, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen, wenn gleich sie es auch als äußerst ungewohnt empfanden.
Die Angst vor dem Unbekannten war eine große Hürde, die die Aufklärung zu bewältigen hatte, doch dieses neue Denken weckte auch die Neugierde der Menschen und sie begannen sich von ihrer Faulheit und Bequemlichkeit abzuwenden.

Montag, 26. Januar 2009

Habe Mut, deinen Verstand zu gebrauchen

Definition

Die Aufklärung ist eine geistesgeschichtliche Bewegung der Rationalität und Humanität im 18. Jahrhundert. Die vorher noch absolutistische Gesellschaft wurde von Vorurteilen und Autoritätsglauben gelöst und bestimmte seitdem ihr Leben und Denken selbst.

Noch vorher ließ sich die Bevölkerung die Welt von Kirche, Schule und Obrigkeit erklären, und machte nicht den Versuch, an deren Vorstellungen anzuzweifeln.

Diese Unmündigkeit lag nicht unbedingt an Mangel des Verstandes, sondern an der Faulheit und Feigheit des Volkes.

Durch das Zeitalter der Aufklärung gewannen Werte wie Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit an Bedeutung. Ganz nach dem Motto „Habe Mut, deinen Verstand zu gebrauchen“, begann die europäische Bevölkerung sich selbst Gedanken über die Grundlagen des Lebens zu machen und sich nicht mehr bevormunden zu lassen.


Wortherkunft

Die Wortherkunft stammt aus dem Lateinischen (vgl. serenitas: lat. Aufhellung, Aufheiterung, heiteres Wetter) und greift somit auf einen Begriff der Wetterkunde zurück. Die Wolken der Denkweise des „dunklen“ Mittelalters verschwinden und die Sonne als Sinnbild der Vernunft kommt heraus. Aufklären bedeutet also gewisse Sachverhalte aufhellen, die bisher im Finsteren lagen.


Grundlagen der Aufklärung

Die Verbreitung der Aufklärung in ganz Europa hing im Wesentlichen von zwei philosophischen Strömungen ab:

- Empirismus: Auffassung, dass alle Erkenntnis allein auf sinnlicher Wahrnehmung beruht

- Rationalismus: Annahme, dass alle Erkenntnis allein auf den Gebrauch der „ratio" (Verstand) zurückzuführen ist


Kennzeichen der Aufklärung

- Kampf gegen die Bevormundung durch Kirche, Schule und Obrigkeit

- Hervorhebung der Vernunft und des kritischen Denkens

- Glaube an die Allmacht der Erziehung

- Glaube an Wissenschaft und Fortschritt


Wichtige Vertreter der Aufklärung


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"Aufklären heißt wegräumen wie mancherlei Hüllen und Decken vor den Augen, Platz machen dem Licht in Verstand und Herz, dass es jenen erleuchte, dieses erwärme, und eintreten in die Gebiete der Wahrheit und Ordnung, wo die Bestimmung des Menschen, die wahre Glückseligkeit thront."

(Christoph Martin Wieland)